Salzauslaugungs- und Erdfallmoore
Im Bereich flach liegender Salzgesteine (z.B. Niedersächsischer Raum, herzynischer Raum v.a. Thüringer Becken) können Auslaugungshohlformen entstehen, die sich mit Wasser füllen, verlanden und vermooren. Diese Salzauslaugungs- bzw. Erdfallmoore (in Karstgebieten) gehören nach Timmermann & Succow (2001) in die Kategorie der Kesselmoore. Salzauslaugungs-, Erdfall- und Kesselmoore haben hohe Torfmächtigkeiten > 2 m gemeinsam. So beschreiben Schneekloth et al. (1979-1983) Salzauslaugungs- und Erdfallmoore mit Mächtigkeiten bis zu 16 m (z.B. Eddesser Seemoor (Nr. 145), incl. Mudden).
Die typischen Kesselmoore sind jedoch häufig durch die Auflage einer Regenmoorkalotte charakterisiert (Timmermann 1999, Klingenfuß & Zeitz 2010) und werden vor allem den Jungmoränenlandschaften zugeordnet. Im Falle der Salzauslaugungs- bzw. Erdfallmoore sind rein topogene Torfsubstrate kennzeichnend. Es ist zu anzunehmen, dass durch wiederholte Geländeabsenkungen ein ständiger Einfluss von Mineralbodenwasser die Ursache ist. Auf Grund der unterschiedlichen Substratabfolgen ist die Differenzierung der Moortypen sinnvoll. Salzauslaugungs- bzw. Erdfallmoore sind vor allem in den Altmoränenlandschaften sowie im Gebirgsraum vertreten.
Die Salzauslaugungs- bzw. Erdfallmoore sind meist „rein äußerlich“ nicht von den typischen Verlandungsmooren zu unterscheiden. Lediglich Detailkenntnisse aus Geländekartierungen (Moorarchiv, Moorinventur) machen die Klassifizierung zum Typ Salzauslaugungs- bzw. Erdfallmoor möglich. Liegt die zu klassifizierende Moorfläche in potentiellen Salzauslaugungs- bzw. Karstgebieten und liegen keine Geländeuntersuchungen vor, sind diese zu empfehlen, um Hinweise zur Moormächtigkeit und damit zum Moortyp zu erlangen.
Im Rahmen des Moortypenbewertungsverfahrens werden die Verlandungsmoore mit Torfauflagen < 2,5 m und die Erdfallmoore mit Torfmächtigkeiten ≥ 2,5 m definiert. Liegen keine Detailinformationen vor, wird der Moortyp der Wahrscheinlichkeit nach dem Typ Verlandungsmoor zugeordnet. Mit dem Klassifikationssystem ist die Trennung der Erdfallmoore von den Salzauslaugungsmooren nicht möglich. Sie werden daher innerhalb des CARBSTOR-Verfahrens als ein eigener Moortyp betrachtet. Die Entstehung der beiden Moortypen basiert auf demselben geologischen Prozess, Subrosion im Untergrund.