Kohlenstofffreisetzung

Die potentielle Menge an Kohlenstoff, die kurz- oder mittelfristig aus der organischen Substanz eines Torfkörpers durch Mineralisation freigesetzt werden kann (z.B. in Form von CO2), wird innerhalb des CARBSTOR-Verfahrens als ‘C-Freisetzungspotential’ bezeichnet. Dieses C-Freisetzungspotential wird in großem Maße von der Qualität der organischen Substanz und ihren spezifischen Anteilen an labilem und potentiell umsetzbarem Kohlenstoff bestimmt.

Diese, das C-Freisetzungspotential charakterisierenden Anteile, lassen sich näherungsweise durch den Gehalt an heißwasserextrahierbarem Kohlenstoff (Chwe) bestimmen. Das verstärkte Auftreten leicht abbaubarer Stoffe im Heißwasserextrakt konnte in mehreren Studien nachgewiesen werden und bestätigte die Eignung des Parameters Chwe für eine Charakterisierung des C-Freisetzungspotentials (z.B. Landgraf et al. 2006, Leinweber et al. 1995, Puget et al. 1998, Schulz et al., 2011). Dafür wurde ein am Fachgebiet Bodenkunde und Standortlehre modifiziertes Verfahren (verändert nach Schulz et al. 2004) speziell für die Heißwasserextraktion von Moorböden angewandt.

Zur Berechnung des C-Freisetzungspotentials innerhalb des Verfahrens CARBSTOR werden nur die obersten Bodenhorizonte (bis 1 m Tiefe) des jeweiligen Moortyps berücksichtigt, da dieser Bereich besonders von Einflüssen der Landnutzung (verstärkte Durchlüftung, verbunden mit Mineralisation) betroffen ist.

Die Menge des potentiell umsetzbaren Kohlenstoffs einer Moorfläche (Chwe Moor) bis in 1 m Tiefe wird durch folgende Gleichung (1) berechnet:

Chwe Moor = AMoor * Σi=1n (MHi * ρHi * Chwe Hi)   (1)

Hierbei steht A für die Moorflächengröße, MH steht für die jeweilige vertikale Horizontmächtigkeit (bis maximal 1 m), ρH steht für die Trockenrohdichte des jeweiligen Horizontes (i) und Chwe H für den prozentualen Anteil an heißwasserlöslichem Kohlenstoff (Masse-%).


Literatur