Quellmoor

Wo grundwasserleitende Schichten angeschnitten werden und ständig ergiebiges Druck- oder Drängewasser austritt, können Quellmoore entstehen (Kirchner 1975, Succow 1988). Sie entwickeln sich punkt- oder linienförmig über den Grundwasseraustrittsstellen (Succow & Jeschke 1990). Bei zu starker Quellschüttung ist allerdings eine Ansiedlung Torf bildender Pflanzen eher selten (Stegmann 2005).

Es werden zwei wesentliche Quellmoortypen unterschieden: die Hangquellmoore und die Kuppenquellmoore (Succow & Jeschke 1990, Stegmann 2005).

Die Hangquellmoore treten vornehmlich im Anschnittbereich von Grundwasserleitern, d.h. in den Hang- oder Hangfußlagen der pleistozänen End- und Grundmoränen oder im Mittelgebirgsraum auf (Succow 1988, TGL 1985). In den Jungmoränenlandschaften gehen die Quellmoore am Hangfuß häufig in Durchströmungsmoore über (Ringler & Dingler 2005) und sind vielfach langgestreckt und talparallel ausgeprägt (Succow & Jeschke 1990).

Die Kuppenquellmoore entstehen durch das Austreten von Druckwasser in kleinräumigen Quellgebieten im Bereich von Niederungen (Stegmann 2005). Sie bilden dabei oft typische Quellkuppen. Dieser Typ tritt im norddeutschen Tiefland selten auf (Succow 1988).

Im Zusammenhang mit Quellmoorbildungen werden häufige Kalkablagerungen und Eisenausfällungen beschrieben. Die kalkreichen Quelltorfe treten vermehrt in den Jungmoränenlandschaften auf, wobei die Quellmoore der Altmoränenlandschaften vor allem durch geringe Kalkgehalte gekennzeichnet sind (Stegmann 2005). Die kalkarmen bis sauren Quellmoore weisen oft hohe Eisengehalte auf (Succow & Stegmann 2001). Quelltorfe sind hoch zersetzt (Landesumweltamt Brandenburg 2004) und meist nährstoffreich. In Abhängigkeit von Art und Weise der Quellschüttungen sind geringmächtige bis mächtige Torfkörper entwickelt (Succow 1988). Die Quellmoortorfe sind aufgrund des hohen Sauerstoffgehaltes des Quellwassers und der damit zusammenhängenden starken Torf-Zersetzung häufig Mudden sehr ähnlich, sind aber nicht als solche anzusprechen (Kirchner 1971).

Quellmoore sind häufig in den geologischen und bodenkundlichen Karten nicht aufgenommen, da sie meist kleinräumig (kleiner als 5 ha) sind (Ringler & Dingler 2005).


Literatur

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