Projektbeschreibung

Bodenprofil
Bodenprofil eines stark entwässerten Auenüberflutungsmoores unter Wald

Das Verfahren CARBSTOR (CARBon STORage) dient der algorithmenbasierten Bestimmung der C-Speicher und der C-Freisetzungspotentiale von Moorstandorten. Dazu werden typische Moorlandschaften ausgewiesen, die in Abhängigkeit ihrer hydrologisch-geomorphologischen und anthropogenen Einflüsse charakteristische Bodenbildungen, und damit charakteristische C-Speichermengen und C-Freisetzungspotentiale aufweisen.

Mit Hilfe des webbasierten Verfahrens CARBSTOR erfolgt die standortbezogene Bestimmung einer bisher nicht klassifizierten Moorfläche (= Moorpolygon) zu einem dominierenden hydrogenetischen Moortyp (HGMT). Um aufwendige und kostenintensive Geländekartierungen zu vermeiden, steht die Verwendung bundesweit flächendeckend verfügbarer Geo-Daten im Vordergrund.

Durch die Verknüpfung typischer Leitprofile des jeweiligen hydrogenetischen Moortyps mit der Angabe der jeweiligen Flächengröße ist die Bestimmung verschiedener C-Speicherklassen und C-Freisetzungsklassen möglich. Dazu wurden die in den HGMT häufig auftretenden Torfarten und ihre pedogenetischen Veränderungen auf typische Gehalte an gespeichertem organischem Kohlenstoff sowie leicht umsetzbarem (bzw. mineralisierbarem) Kohlenstoff (C) untersucht (Kohlenstoffspeicherung, Kohlenstofffreisetzung). Somit sind genauere Aussagen über C-Speicher und C-Freisetzungspotentiale differenziert nach unterschiedlichen Moorlandschaften möglich.

Durch eine Ausweisung von Risikogebieten können besonders gefährdete Flächen identifiziert werden. Die Klassifizierung der C-Vulnerabilität unterschiedlicher Moorlandschaften mit Hilfe des CARBSTOR-Verfahrens stellt ein Tool zur Entscheidungshilfe in der Vollzugs- und Planungspraxis zu Verfügung.