Tormächtigkeit und Gründigkeit:

Die Angabe zur Torfmächtigkeit bzw. zur Mächtigkeit des Moores (Gründigkeit) ist ein Merkmal zur Unterscheidung von Niedermoortypen. Während beispielsweise Durchströmungsmoore eher hohe Torfmächtigkeiten aufweisen, sind Versumpfungsmoore generell durch geringe Torfmächtigkeiten gekennzeichnet (Succow 1988, Schopp-Guth 1990).

Voraussetzung:  Geodatensatz Moor(Torf)-mächtigkeit,
Profil- bzw. Bohrpunktdaten/Geologische Karte

Bewertung:  Moor(Torf)-mächtigkeitskarte:
(z.B. aus dem Moorstandortkatalog MV) Pro Moorpolygon wird die maximale Tiefe abgelesen.

Profil- bzw. Bohrpunktdaten:
Liegen keine Tiefenkarten vor, kann anhand von digital verfügbaren Profilaufnahmen die maximale Tiefe ermittelt werden. Zu beachten ist die Verteilung/Lage der Profilaufnahmen im Moorgebiet. Häufig stehen nur Randaufnahmen zur Verfügung, diese spiegeln aber oft nicht die maximale Tiefe des Moorkörpers wider.

Geologische Karte:
Die geologischen Karten geben durch die Angabe der Petrographie (Legendeneinheit) Hinweise zur Moormächtigkeit. Ein Torfsubstrat über einem Mineralhorizont (z.B. t/s) zeigt an, dass unter dem Torf in weniger als 2 Metern Tiefe das mineralische Substrat (hier: Sand) folgt. Wird kein liegender Horizont angegeben, kann eine Torfmächtigkeit von mehr als 2 Metern angenommen werden.

Anwendung:  Die „Torfmächtigkeit/Gründigkeit“ wird zur Charakterisierung und Unterscheidung nachfolgender hydrogenetischer Moortypen benötigt.

Hydrogenetischer Moortyp	Torfmächtigkeit	Gründigkeit
Überrieselungsmoor	≤ 2 m	flachgründig
Durchströmungsmoor	> 2 m	tiefgründig
Versumpfungsmoor	< 2 m, häufig sogar < 1 m	flachgründig
Hangmoor	< 1 m
Verlandungsmoor	< 2,5 m	eher flachgründig
Kesselmoor, Erdfall-bzw. Salzauslaugungsmoor	≥ 2,5 m*	tiefgründig

*  in Timmermann (1999) sind typische „tiefe“ Kesselmoore mit Torfmächtigkeiten ab 2,5 m beschrieben, die Abgrenzung der Verlandungsmoore von den Kesselmooren/Erdfall- bzw. Salzauslaugungsmoore nur anhand der geologischen Karte ist nicht sicher möglich (s.o.).