Angaben zur Muddeverbreitung:

Zur Ausweisung der hydrogenetischen Moortypen mit Verlandungscharakter ist die Kenntnis über möglichst mächtige (> 1 m) Muddesubstrate im Liegenden des Moorkörpers notwendig.

Voraussetzung: Geodatensatz Moorbodensubstrattyp (z.B. aus dem Moorstandortkatalog MV), Profil- bzw. Bohrpunktdaten

Bewertung: Moorbodensubstrattyp:
- Angaben zu Substraten (Mudden) im Liegenden

Profil- bzw. Bohrpunktdaten:
- beinhalten Informationen zu Lage (Koordinaten) und Mächtigkeit
Zu beachten ist die Verteilung/Lage der Profilaufnahmen im Moorgebiet. Häufig stehen nur Randaufnahmen zur Verfügung, in denen selten mächtige Muddeunterlagerungen vorkommen.
Bei unebenem Mooruntergrund sind lokal kleinräumige Muddeablagerungen möglich, was nicht als Ausweisungskriterium berücksichtigt wurde. Im Rahmen der GIS-Analyse wurde die Eigenschaft "Mudde vorhanden" zugewiesen, wenn innerhalb einer Moorfläche mehr als 10 % der Profilaufnahmen "Mudde" beinhalteten.

Anwendung: Das Kriterium „wird von Mudde unterlagert“ sowie ggf. die Angabe der Mächtigkeit wird zur Ausweisung nachfolgender hydrogentischer Moortypen benötigt:

Verlandungsmoor, Kesselmoor, Erdfall- bzw. Salzauslaugungsmoor

   wenn Mächtigkeitsangabe mit mehr als einem Meter vorhanden ist, erfolgt die Zuweisung des Merkmals zum Moorpolygon mit hoher Wahrscheinlichkeit

Innerhalb des Moortypenbewertungsverfahrens ist die Unterscheidung von Verlandungsmooren zu Versumpfungsmooren – welche teilweise durch jahreszeitliche Wasserschwankungen ebenfalls muddeunterlagert sein können - nur über eine Abfrage der Muddemächtigkeit möglich. Liegen dazu keine Informationen vor, ist eine sichere Unterscheidung nicht realisierbar.

Auch tritt bei Durchströmungsmooren – als sekundärer bzw. tertiärer Moortyp – häufig Muddeunterlagerung auf (Succow 1988). Die Zuordnung zu diesem Moortyp basiert vor allem auf Abfragen zur räumlichen Lage. Das Kriterium „wird von Mudde unterlagert“ spielt bei diesem Moortyp innerhalb des Entscheidungssystems keine Rolle.